Schotterbank
Wenn man einen Ausflug an den Oberrhein bei Flusskilometer 177 macht, dann sind die „Isteiner Schwellen“ das Ziel. An diesem Abschnitt bildet ein übriggebliebener Felsriegel des Jura Massives ein kleines Hindernis für das Wasser des Rheins und uns Menschen ein schönes Naherholungsgebiet. Neben badenden, sonnenden oder kajakfahrenden Besuchern, werden die Stromschnellen auch von Fotografen sehr geschätzt.
Das begehrteste Motiv ist natürlich die Flusslandschaft mit ihren umspülten Felsen – und die meisten beschränken sich auch darauf. Bei meinem letzten Besuch ärgerte ich mich zunächst, dass ich nicht früher von daheim losgekommen bin, denn auch ich wollte diese fotografieren. Die Sonne stand schon weit über dem Horizont und machte motiviert ihre Arbeit. Nicht die beste Voraussetzung für gute Landschaftsaufnahmen. Aus der Not eine Tugend machen, dachte ich mir und entdeckte für mich den Reiz einer Kiesbank. Gut, dass ich ein Objektiv mehr eingepackt hatte.
So schraubte ich mein 150 mm Makro-Objektiv auf meine Kamera und begann die Kiesbank nach Interessantem zu „scannen“ und vergaß dabei für die nächsten drei Stunden die Zeit und den Rest der Welt. Als erstes fotografierte ich das naheliegendste: Steine. Von denen gibt es hier ja genügend.
Besonders spannend fand ich dabei die Bruchflächen der geborstenen Kieselsteine mit ihrer Struktur und dezenter Farbigkeit.
Wo es Sonnenschein gibt, da gibt es auch Schatten. An einem bewölkten Tag hätte ich die folgenden zwei Bilder sicher nicht gemacht.
Solche Kiesbänke, wie an den Isteiner Schwellen, sind sehr selten und stellen einen stark gefährdeten Lebensraum dar. Es ist also bei Weitem nicht nur eine Ansammlung von Steinen und toter Materie. Von brütenden Vögeln sollte man sich fernhalten und die z.T. seltenen Pflanzen als solche behandeln. Damit wir alle dieses schöne Gebiet weiter genießen können.
Bis bald und bleiben Sie neugierig,
Wolfgang Lechler